Schach Diplome

Schach


Diplome

Allgemeines zu den Diplomen des SV Frisia 03:

Der SV Frisia 03 bietet Interessierten sechs Diplome an, die sich an den Diplomen des Deutschen Schachbundes und denen der Brackeler Schachschule orientieren, aber insoweit eigenständig sind, als die Ideen der einzelnen Aufgaben zwar ausgeliehen, diese jedoch nicht kopiert wurden.


Wie auch bei anderen Kampfsportarten typisch, können, entsprechend der individuellen schachlichen Fähigkeiten, Diplome mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erworben werden: angefangen beim Bauerndiplom, geht es über das Springer- hin zum Läuferdiplom, gefolgt vom Turm- und dem Damendiplom, schließt es ab mit dem Königsdiplom – wobei die Schwierigkeitsgrade von Diplom zu Diplom zunehmen, die niedrigeren Diplome nicht verpflichtend abgelegt werden müssen, um die höheren zu erlangen, man muss also nicht das Bauerndiplom erworben haben, um die anderen Diplome angehen zu „dürfen“.

 

Und wie in anderen Kampfsportarten ebenfalls typisch, legen auch wir einigen Wert auf Selbsttraining, Selbststudium und Selbstvervollkommnung – deshalb stellen wir die Aufgaben auch online zur Verfügung. So bekommen die geneigten Diplomanwärter und - innen die Möglichkeit, sich auf die einzelnen Prüfungen entweder nur theoretisch vorzubereiten – indem sie die jeweiligen Hinweise betrachten und die Aufgaben während unserer Trainingszeiten vor Ort lösen – oder sich den Prüfungen gleich praktisch unterziehen – indem sie die Aufgabenbögen daheim ausdrucken, ausfüllen und an den Verein zur Kontrolle zurückgeben. Der zweite Weg birgt natürlich für die Prüflinge die Versuchung, sich anderweitiger Unterstützung zur Lösung der Aufgaben zu bedienen, aber wie bei anderen Kampfsportarten auch gehen wir davon aus, dass diese Form der „extrinsischen Selbstoptimierung“ schlicht Selbstbetrug ist, albern, sinnlos und Spaß verderbend. Nicht zu vergessen, besteht als dritte Option die Möglichkeit, mit der Spartenleitung Kontakt aufzunehmen und Unterstützung zu erfragen – am einfachsten wäre es natürlich, persönlich zum Training zu kommen.


Den jeweiligen Diplomen stellen wir ein paar knappe Worte voran, aus denen ersehen werden kann, welcher Art die Aufgaben sind, die gestellt werden. So steht beim Bauerndiplom zum Beispiel, dass es sich um Aufgaben handelt, die grundsätzlich die Regelkenntnis zum Thema haben.


Die Lösungen hingegen stellen wir übrigens nicht online – aus geheimniskrämerischen Gründen!


Abschließend noch zu der besonderen Besonderheit der Frisia-03-Diplome: Sie werden auch in Mooringer-Frasch angeboten; der geneigte Diplomand / die geneigte Diplomandin hat also die freie Auswahl zwischen tjüsch und friesisch.


Hier haben sich übrigens erstaunlich vielseitige Sprachhürden aufgetan, die erst peu-à-peu abgebaut wurden – und immer noch werden. Die geneigte Leserschaft mag sich ein Bild von aufgetretenen Stolpersteinen – oder besser Stolper„findlingen“ – machen (und nebenbei uns helfen!), wenn sie die Worte „Abzugsschach“, „Hinlenkung“, Zentrumsbeherrschung“ oder „Unterverwandlung“ ins Friesische zu übersetzen versucht. Selbst das Wort „Eröffnung“ eröffnete uns nicht zu unterschätzende Probleme. Es scheint fast so, als habe Schach im alten Nordfriesland zumindest im Sprachschatz nicht gerade eine herausragende Rolle gespielt.


Deshalb werden die Hinweise zu den einzelnen friesischen Anteilen auch stets überarbeitet und stehen nicht von Anfang an in Gänze zur Verfügung; die Aufgaben selbst aber schon. Ich bedanke mich bei Oke Ertzinger für seine Unterstützung.


Ansonsten:

Viel Spaß und Gutes Gelingen!

Verein und Spartenleitung

Das Bauerndiplom

Im Bauerndiplom geht es um die Regelkunde: Wie ziehen die Figuren? Wie funktioniert die Rochade? Wie funktioniert das „en-Passant“-Schlagen? In drei der Aufgaben geht es aber schon ein wenig weiter. Es wird geprüft, ob die Umwandlung beherrscht wird, wie mit zwei Türmen gegen den blanken König mattgesetzt werden und abschließend, ob ein klarer materieller Nachteil in einen siegreichen Vorteil umgemünzt werden kann; alles in allem wird ein Basisverständnis des Schachspiels abgefragt.


Zu den Aufgaben:

  1. Eine Figur befindet sich auf einem Feld, es soll herausgefunden werden, auf wie viele Felder diese Figur ziehen darf.
  2. Eine Figur befindet sich auf einem Feld, eine zweite Figur soll diese Figur angreifen – ist ein Angriff möglich und falls ja, auf welchem Feld?
  3. In einer Stellung wollen zunächst Weiß, dann Schwarz rochieren. Falls ja, welche Rochade(n) ist/sind erlaubt?
  4. In einer Stellung steht eine Seite im Schach. Auf welche Weise kann das Schachgebot abgewehrt werden?
  5. Hier wird der besondere Zug, das „en-Passant“-Schlagen, abgefragt – in welcher Konstellation ist das Schlagen erlaubt, in welcher nicht?
  6. Kann, trotz massiven Materialnachteils die scheinbar unterlegene Seite die Partie noch gewinnen?
  7. Zwei Türme, zwei Züge – müssen zum Sieg ausreichen. Das Stichwort lautet „Treppenmatt“
  8. Wie in 6: Kann, trotz massiven Materialnachteils die anscheinend unterlegene Seite die Partie noch gewinnen?

Das Springerdiplom

Im Springerdiplom gibt es anfangs einen Rückblick auf die grundlegende Regelkunde – es sollen Fehler in der Grundstellung gesucht und korrigiert werden. Danach werden grundlegende Taktiken abgefragt, zum Beispiel Fesselungen, Spieße und Gegenangriffe. Abschließend sind konkrete Mattsetzungen durchzuführen.


Zu den Aufgaben:

  1. Es sind Fehler in der Grundaufstellungen entstanden. Diese sind zu finden und zu korrigieren.
  2. Es werden Figuren geschlagen. Dabei gilt herauszufinden, für wen der Tausch vorteilhaft war.
  3. Es sind Stellungen entstanden, in denen echte und unechte Fesselungen zu spielen sind.
  4. Es sind Stellungen entstanden, in denen Spieße zu spielen sind.
  5. Es sind Stellungen entstanden, in denen Gabeln zu spielen sind.
  6. Es sind Stellungen entstanden, in denen Abzugsschachs zu spielen sind.
  7. Es sind Stellungen entstanden, in denen Gegenangriffe zu spielen sind.
  8. Hier soll mit Dame und König mattgesetzt werden.
  9. Hier sollen Schachmatts in einem Zug gefunden werden.

Das Läuferdiplom

Im Läuferdiplom werden grundlegendes Spielverständnis und die Bereitschaft abgefragt, auch Opfer zu erbringen, um Partien zu gewinnen. Bekannte Mattbilder, die „Namen“ haben, werden abgefragt. Außerdem ist es von Vorteil, ab jetzt die sogenannte „kurze Notation“ zu kennen und anwenden zu können – es sind Lösungszüge aufzuschreiben.


Zu den Aufgaben:

  1. Welcher Zug ist in einer bestimmten Eröffnung ist der beste?
  2. Welche Züge sind notwendig, um das Schäfermatt abzuwehren?
  3. Es sind materielle Opfer notwendig, um die Partie zu gewinnen.
  4. Damianos Matt ist anzuwenden.
  5. Grecos Matt ist anzuwenden.
  6. Anastasias Matt ist anzuwenden.
  7. Grundreihenmatts sind zu finden.
  8. Bodens Matt ist anzuwenden.
  9. Es sind allgemein Schachmatts in zwei Zügen zu finden.

Das Turmdiplom

Das Turmdiplom fragt teilweise grundlegendes Spielverständnis ab – hier besonders die Zentrumskontrolle –, vor allem aber geht es um Taktik. Es gibt „Schachmatt-ineinem-Zug“-, „Schachmatt-in-zwei-Zügen“- und „Schachmatt-in-drei-Zügen“- Aufgaben, darüber hinaus wird nach dem Verständnis von Fachbegriffen und dem Erkennen von Mustern gefragt: Was sind Gabeln? Was sind Fesselungen? Und: Was kann man tun, um trotz Materialnachteils dennoch zu halten.


Zu den Aufgaben:

  1. Nach einer kurzen Eröffnungssequenz wird nach der Kontrolle über bestimmte Zentrumsfelder gefragt
  2. Matt-in-einem-Zug-Aufgaben
  3. Matt-in-einem-Zug-Aufgabe
  4. Es sind echte und unechte Gabeln zu spielen
  5. Matt in zwei Zügen
  6. Matt in zwei Zügen
  7. Das erstickte Matt ist zu entdecken und anzuwenden
  8. Es sind Fesselungen und Materialgewinn zu finden
  9. Matt in zwei Zügen
  10. Matt in zwei Zügen
  11. Es ist ein Remis zu erzwingen
  12. Matt in drei Zügen

Das Damendiplom

Das Damendiplom beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Verständnis von Endspielen. Es werden hier ebenso taktische Elemente wie Bauerndurchbrüche abgefragt wie auch eher strategische wie der richtige Einsatz von entfernten oder gedeckten Freibauern. Daneben gibt es noch reine Taktikaufgaben wie Mattsetzen mit Läufer und Springer sowie Figurengewinne und reine Strategieaufgaben wie das besetzen offener Linien. Wichtig ist, dass die meisten Aufgaben ein Selbststudium erfordern, bei dem die Diplomanden die erwarteten Ergebnisse selbst herausfinden sollen, indem sie die Stellungen für beide Seiten bestmöglich zu Ende spielen – oder ihr Glück beim Raten herausfordern.


Zu den Aufgaben:

  1. Bauerndurchbrüche
  2. entfernter Freibauer
  3. Bähr’sche Regel
  4. gedeckter Freibauer
  5. Remis durch fortgesetzren Angriff
  6. ungleichfarbige Läufer
  7. Offene Linien
  8. Läufer gegen zwei Bauern
  9. Turm gegen einen Bauern
  10. Dame gegen einen Bauern auf der 7. Reihe
  11. allgemeine Bauernendspiele
  12. Mattsetzen mit Läufer und Springer
  13. Taktikaufgaben – Remis oder Gewinn?

Königsdiplom

In diesem Diplom wird gutes allgemeines Spielverständnis abgefragt; nicht nur Eröffnungssequenzen, sondern auch Mittelspiel- und Endspielaufgaben sind zu lösen. So wird nach konkreten Zügen in einer Eröffnung gefragt, es werden Bauern- und Turmendspiele abgefragt, es wird aber auch wieder abgefragt, ob es in verlustträchtigen Stellungen Rettungsmöglichkeiten gibt. Beim Königsdiplom ist man quasi gezwungen, längere Spielsequenzen zu durchdenken, um zur korrekten Antwort zu kommen – wenn man sei Rateglück nicht über Gebühr strapazieren möchte.


Zu den Aufgaben:

  1. Eröffnungen: Nach einer gewissen Anzahl von Zügen gibt es eine Auswahl an Fortsetzungen. Welche ist die beste?
  2. Welcher Ausgang eines Bauernendspiels ist zu erwarten – bestes Spiel beider Parteien vorausgesetzt?
  3. Welcher Ausgang eines Turmendspiels ist bei bestem Spiel beider Parteien zu erwarten – Taktik!
  4. Matt oder Materialgewinn – Kombinationen sind zu spielen, in dem die gegnerische Seite entweder Material einbüßen oder mattgesetzt wird.
  5. Übergangskombinationen: gewinnbringende Kombinationen am Übergang von Mittelspiel ins Endspiel sind zu finden.
  6. Schwacher Punkt: schwach gedeckte Felder oder Figuren sind zu identifizieren und auszunutzen, um Materialgewinn zu erzielen.
  7. Strategischer Vorteil: offene Linien, schwach verteidigte Rochadestellungen sind taktisch auszunutzen, um Mattangriffe zu starten oder um Material zu gewinnen.
  8. Strategischer Vorteil: die gegnerische Rochadestellung wird im Mattangriff aufs Korn genommen.
  9. Verteidigung: ein überwältigender materieller Vorteil reicht nicht aus, die Partie zu gewinnen, weil sich die verteidigende Seite ins Patt retten kann.
  10. Taktik: Figuren der gegnerischen Seite sind voneinander abhängig oder Operationen basieren auf bestimmten Zügen; durch Blockaden sind entweder die Abhängigkeiten auszunutzen oder die notwendigen Zugfolgen zu unterbinden, um zum Erfolg zu kommen.
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